Unsere Gemeinschaft geht auf zwei Heilige zurück, deren Wirken uns bis heute maßgeblich prägt.

Hildegard von Bingen

Sie war eine visionäre und charismatische Universalgelehrte und Mystikerin – doch nicht nur deshalb hat das Wirken der Hildegard von Bingen für uns ein großes Gewicht.

Hildegard wurde 1098 in Bermersheim bei Alzey geboren und wuchs bei der Klausnerin Jutta von Sponheim auf. Bei ihr genoss sie eine umfassende geistliche Erziehung. Bereits mit 15 Jahren legte Hildegard ihr Gelübde als Benediktinerin ab und übernahm im Alter von nur 38 Jahren die Leitung eines Frauenklosters.

Hildegard von Bingen wurde berühmt für ihre immer wiederkehrenden Visionen. Schon bald schrieb sie nieder, was Gott ihr darin offenbarte – es war der Grundstock einer umfassenden, für diese Zeit einzigartigen Sammlung von Schriften über die Fragen der Schöpfung und der Erlösung der Welt, aber auch der Heilkraft der Natur. Hildegard wurde nach gründlicher Prüfung durch eine Kommission ausdrücklich vom damaligen Papst Eugen III. ermutigt weiterzumachen.

Hildegard von Bingen war stets von Gottes Geist und Liebe erfüllt. Ihr Leben war zwar geprägt von Kontemplation, Meditation und Gebet. Doch auch sie drängte es trotz wachsender Berühmtheit immer wieder zu den Menschen in Not, und sie versuchte stets zu helfen, egal ob die Menschen seelische oder materielle Unterstützung benötigten. Hildegard von Bingen starb im Alter von 81 Jahren.

Getreu ihrem Vorbild sind Gebet und Meditation wichtige Stationen in unserem Alltag. Auch Exerzitien, die die Beziehung zu Gott vertiefen helfen, gehören nach dem Vorbild Hildegards zum Leben in unserer Gemeinschaft.

Vinzenz Pallotti

Der Namensgeber unserer Gemeinschaft, der Priester Vinzenz Pallotti, verbrachte nicht nur viele Stunden seines Lebens in Gebet und Meditation. Er war auch täglich in den Gefängnissen Roms, in den Krankenhäusern und in einem von ihm gegründeten Kinderheim für Waisen zu finden. Pallotti wollte auf diese Weise Gottes Liebe an die Orte der Vergessenen tragen.

Vinzenz Pallotti wurde am 21. April 1795 geboren und stammte aus einer Adelsfamilie. Nach seiner akademischen Ausbildung und Promotion beschloss er, Priester zu werden. Er empfing am 16. Mai 1818 die Priesterweihe und widmete sich fortan der pastoralen Arbeit, die den Armen galt. Er organisierte dabei unter anderem schulische Ausbildungen und Abendkurse, beispielsweise für Kutscher und Landwirte.

Am 9. Januar 1835 gründete Pallotti mit Zustimmung des Papstes die „Union des Katholischen Apostolats“. Es machte Priestern, Ordensleuten, aber auch Laien zur Aufgabe, Menschen ohne jedes ständische Denken zur Ehre Gottes zu helfen. Später rief Pallotti die „Gesellschaft des Katholischen Apostolats“ (SAC) ins Leben. Diese Priester- und Brüdergemeinschaft weihte ihr Leben Gott, und jedes Mitglied stellte sich in den selbstlosen Dienst der Gesellschaft.

Pallotti ging dabei stets  mit gutem Beispiel voran. Er riskierte in den von Seuchen wie der Cholera geprägten 1830er-Jahren täglich sein Leben, um Betroffenen zu dienen und zu helfen. Vinzenz Pallotti  starb am 22. Januar 1850 in Rom.