Zum Gedenken an unsere Mitschwester Sr. Maria Aloisia SAC, Hildegard Häußler

von Sr. Dorotea

Am 14.6.2022 kurz vor 9.00 Uhr in der Frühe hat der gute Hirte unsere Sr. Aloisia zum „Ruheplatz am Wasser“ geholt. Nun ist ihr „Verlangen“ für immer „gestillt“, was wir ihr sehr gönnen.

Aus ihrem Leben

Als zweites Kind vom Sägewerkarbeiter Josef Häußler und seiner Ehefrau Franziska, kam Sr. Aloisia am 15.04.1933 in Offenburg auf die Welt und bekam den Namen Hildegard. Bis zum 6. Lebensjahr lebte sie mit ihren Eltern in der oben genannten Stadt.

Ostern 1939 ist sie mit ihren Eltern, zwei weiteren Geschwister und fünf Stiefgeschwistern, die der verwitwete Vater mit in die Ehe brachte, in ihren späteren Heimatort Appenweier umgezogen.

Mit guten Noten wurde Hildegard im Juli 1947 aus der Volksschule entlassen und besuchte danach bis 1950 die Landwirtschaftliche Berufsschule. Gerne hätte sie einen Beruf gelernt, doch wie sie schreibt: „In den Nachkriegsjahren war es sehr schwer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, so war ich dann im Haushalt beschäftigt.“ Im August 1948 hat sie „notgedrungen“ in einer Kleiderfirma „in Appenweier als Näherin angefangen“. Dort arbeitete sie bis zu ihrem Eintritt ins Kloster.

Eintritt bei den Hildegardisschwestern

Am 15. Oktober 1952 wurde, wie sie schreibt, ihr „sehnlichster Wunsch erfüllt, bei den Hildegardisschwestern eintreten zu dürfen“. Sie erhielt bei ihrer Einkleidung am 2. Mai 1953 den Namen Sr. Maria Aloisia. Es folgten das Noviziat und danach noch ein Jahr im Mutterhaus Boßweiler, wo sie in verschiedenen Bereichen im Haus und Landwirtschaft mithalf.

Tätigkeit in der Bahnhofsmission

In den Jahren danach durfte sie in verschiedene Stationen mitwirken. Prägend aber wurde für Sr. Aloisia die Zeit von 1970 bis 1985, in denen sie in der ökumenischen Bahnhofmission in Ludwigshafen mitarbeiten und diese mitleiten durfte. Sie engagierte sich gerne für Bedürftige, oft Menschen am Rande der Gesellschaft. In der Bahnhofsmission fand sie ein Feld, wo sie diese große Stärke ausleben durfte, und das tat sie gerne. Bei ihr fanden die Menschen immer eine offene Tür, eine warme Suppe, ein Kaffee, ein hörendes Ohr und die Entschiedenheit zu helfen. Und das tat den Menschen gut.

Leider musste sie, wie sie schreibt „1985 aus gesundheitlichen Gründen diesen schönen, oft auch schweren Dienst aufgeben.“ Sie war dann ein paar Jahre im Mutterhaus, wo sie bei der Pflege der Kranken aushalf. Die Oberen regten an, ein Fortbildungs- und Vertiefungsjahr in der VOD in München 1986/1987 zu belegen, wozu sie sich gerne beworben hat und auch angenommen wurde.

Umzug nach Pirmasens

Es schlossen sich dann mehrere Jahre in der Altenseelsorge in Altenheimen in Neustadt an der Weinstraße an, bis wir nach Pirmasens umgezogen sind und sie dann sowohl gesundheitlich und auch altersbedingt diesen Dienst nicht mehr hätte machen können. So zog sie mit ins Mutterhaus nach Pirmasens, bis sie im Jahre 2019 aus eigenem Wunsch nach einer Kurzzeitpflege im Caritas Seniorenzentrum St. Anton in Pirmasens geblieben ist. Besonders im letzten Jahr machte ihr ihre Krebserkrankung immer mehr zu schaffen.

Heimkehr zu Gott

Schließlich durfte sie nach einer schweren Operation ihr Leben still und in Frieden Gott übergeben. Ein Tag davor sagte sie mir, sie wünsche sich so sehr, die Augen zu schließen und zu Gott zu gehen. Sehr überrascht war ich, dass Gott ihren Wunsch so schnell erfüllt hat. Wir sind dankbar, dass sie keine Schmerzen mehr erleiden muss und geborgen und froh bei Gott weilen darf.

Wir danken an dieser Stelle nicht nur Sr. Aloisia für den Dienst an den Menschen in unserer Gemeinschaft, sondern auch den Schwestern der Wohngruppe II im Seniorenheim St. Anton, sowie Herrn Wagner und Frau Scheder für die Geduld mit ihr und ihre liebevolle Begleitung.

Sr. Aloisia hat nun bei Gott den Frieden gefunden, den ihr unruhiges Herz auf Erden immer gesucht hat und nie fand.

Am Dienstag, 21.6.2022 um 14.00 Uhr begleiten wir sie zu ihrer letzten Ruhestätte im Schwesternfriedhof in Hildenbrandseck, Neustadt/Weinstraße. Das 2. Sterbeamt findet im oder vor dem Jugendheim St. Anton (momentane Notkirche) am So., 26.6.2022, statt.

Mein Hirt ist Gott der Herr,
er will mich immer weiden,
darum ich nimmer mehr
kann Not und Mangel leiden.
Er wird auf grüner Au,
so wie ich ihm vertrau,
mir Rast und Nahrung geben
und wird mich immerdar
an Wassern still und klar
erfrischen und beleben.
Nach Ps. 23 GL 421